Pferdegestützte
Logopädie
Sprachentwicklung ist ein komplexer Vorgang. WENDLANDT (2006)
vergleicht Sprache und Sprechen mit der Entwicklung eines Baumes - beide
entwickeln sich individuell, langsam und in einer bestimmten Abfolge.
Sprachentwicklungsstörungen sind meist nicht nur auf eine
Ursache festgelegt, sondern sind das Resultat einer Vielzahl an mitwirkenden
Einflüssen multifaktorieller Ursachen. Dabei sind die Ursachen nicht nur am
Kind zu suchen.
Fast alle Bereiche des "Sprachbaums" von WENDTLAND
finden wir auch in der Reitpädagogik wieder:
- Wahrnehmung mit allen Sinnen (z. B. Pferd fühlen, tasten,
riechen, hören)
- Bewegung, Grob- und Feinmotorik (z. B.
Wahrnehmungsempfindung, Rhythmus, Konzentrationsübungen, Gleichgewichtsschulung)
- Entspannung der gesamten Muskulatur durch langsame
rhythmische Bewegung des Pferdes (z. B. besonders interessant für Stotterer und
Polterer)
- Freude am Sprechen, da das Pferd nicht die Sprechinhalte
versteht und somit auch nicht negativ auf Sprachstörungen reagiert
- Sprachverständnis durch konkrete Aufgabenstellungen durch
den Reittherapeuten
- Wortschatz und Grammatik durch integrierte Sprachspiele
Dabei werden verschiedene Sinnesbereiche unterstützt, jedoch
nicht ersetzt, denn Sprache erlernt man nur durch den Umgang mit Sprache und
dem Sprechen selbst.
Erfolgt meist im Einzelsetting. Preis bitte erfragen.
Frühförderung - Reiten ab 3 Jahren bis zur
Schuleinführung
Kinder können spielerisch den Umgang mit dem Pferd
kennenlernen und mit ihnen Freundschaft schließen. Im Mittelpunkt stehen neben
dem Spielen auf und mit dem Pferd das Putzen, Führen, Kuscheln und
Schmusen. Oftmals werden erst in den U-Untersuchungen Auffälligkeiten und
Defizite der Kinder erkannt. Das Heilpädagogische Reiten und Voltigieren
unterstützt die Kinder spielerisch und motivierend im Umgang mit dem Pferd, um
vorhandene Entwicklungsdefizite des Kindes zu reduzieren oder gar zu
beseitigen.
Die Förderbereiche in der Reittherapie im Rahmen der
Frühförderung liegen vor allem in:
- Sprachförderung (z. B. Stottern, Poltern, Dyslalie,
Wortschatz)
- Motorik und Gleichgewichtsschulung
- Kognition (z. B. Aufmerksamkeit, Konzentration,
Wahrnehmung)
- Sozialer Bereich
- Sensorik
- Emotionaler Bereich (z. B. Gruppendynamik,
Hilfsbereitschaft, Kooperationsbereitschaft, - Grenzen erkennen,
Frustrationstoleranz, Emotionen)
Je nach Aufmerksamkeit und Belastung liegt die Dauer einer
Frühförderung zwischen 30 und 50 Minuten. Preis auf Anfrage
Heilpädagogisches Reiten, Voltigieren und Fahren
in der Gruppe
In den 60er Jahren entwickelte sich ein eigenständiger Ansatz
zur pädagogischen Nutzung des Pferdes, der eine individuelle Förderung der
geistigen und sozialen Entwicklung bei verhaltensauffälligen oder -gestörten
Kindern und Jugendlichen erlaubt.
Zielgruppen:
- Lern- und geistig Behinderte Menschen
- Verhaltensauffälligkeiten z. B. Aggressivität,
Hyperaktivität, Konzentrationsschwäche, Ängste
- Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen
- Sprachstörungen und -behinderungen
- autistische Verhaltensweisen
- angeborene oder erworbene Sinnes- und
Wahrnehmungsbeeinträchtigungen
- Haltungsschwächen und -schäden
Förderbereiche:
- individueller Bereich z. B. Wahrnehmungssensibilität,
Selbsteinschätzung, Vertrauensaufbau
sozialer Bereich z. B. Umgang mit Aggressionen, eigene
Leistungsschwächen tolerieren
- sensomotorischer Bereich z. B. Körperbewusstsein,
Raum-Lage-Orientierung, Gleichgewicht
- kognitiver Bereich: Lern- und Leistungsbereitschaft,
Sprachtraining
Die heilpädagogischen Voltigier-, Reit- und Fahrstunden
werden von Pädagogen, Psychologen oder Psychotherapeuten mit entsprechender
Zusatzausbildung geleitet. Viele Teilnehmer erzielen im HPV/R nicht nur eine
Verbesserung ihrer persönlichen Entwicklung, sondern lernen auch ein
fazinierendes Hobby kennen.
Fördereinheit: 60 - 90 Minuten
Gruppengröße: 2 - 4 Kinder
Preis auf Anfrage
Traumazentrierte
Reittherapie - Das psychische Trauma
Das griechische Wort "Trauma" bedeutet Verletzung.
Nicht immer führen kritische Lebensereignisse auch zu Posttraumatischen
Belastungsstörungen (PTBS). Extreme traumatische Lebensereignisse sind z. B.:
Unfälle, Naturkatastrophen, Vergewaltigung, Gewaltverbrechen, Kriminalität,
Folter, sexuelle Misshandlung im Kindesalter, Diagnose über eine
lebensbedrohliche Krankheit, Gefangenschaft, Terror und
Kriegserfahrungen.
Traumatische Ereignisse im Kindesalter empfinden Kinder wie
auch Erwachsene mit gleichen Gefühle, nur sie verstehen oft die Zusammenhänge
nicht, die zum Trauma geführt haben. Je nach Alter kann es dem Kind an den
nötigen Sprachkenntnissen mangeln, um seine seelische Belastung verbalisieren
zu können. Ihre Gefühle äußern sich oftmals dann durch ungewohnte
Verhaltensweisen, welche keinesfalls zu unterschätzen sind.
Bevor das Kind in der Traumatherapie mit seinem traumatischen
Ereignis konfrontiert wird, muss es ausreichend Stabilität erlangt und für sich
wirksame Schutzmaßnahmen erlernt haben. Die Stabilisierung steht dabei vor der
Traumaverarbeitung an erster Stelle.
Die Reittherapie ist lediglich eine Ergänzung zur
Traumatherapie bestehend aus:
1. Therapeutische Beziehung nach klientenzentrierten
Grundsätzen aufbauen
2. Ressourcenorientierung
3. Förderung und Aufbau einer Resilienz
Grundsätzlich bietet die therapeutische Arbeit mit und auf
dem Pferd facettenreiche Möglichkeiten zur psychischen Stabilisierung an, um
sich später mit seinem traumatischen Erlebnis auseinandersetzen zu
können.
Reittherapie kann versteckte Fähigkeiten und Fertigkeiten
wieder entdecken und reaktivieren. Traumatherapie mit Hilfe des Pferdes ist nur
möglich, wenn der Reittherapeut über eine Zusatzausbildung zum
Traumatherapeuten aufweist.
Anderenfalls dient Reittherapie
lediglich zur Stabilisierung!
Preis für Traumazentrierte Reittherapie bitte erfragen!
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